Franz Jittenmeier ist von uns gegangen
Franz Jittenmeier
Mit großer Trauer müssen wir bekannt geben, dass Franz Jittenmeier kurz nach Weihnachten verstorben ist. Dieser Text soll nicht nur ein Porträt sein, sondern auch eine Würdigung seines Lebenswerks und eine Erinnerung an einen großartigen Menschen, der unser Vereinsleben und die Schachwelt entscheidend geprägt hat.
Franz hat in den vergangenen 17 Jahren nach einer schweren Herzoperation beachtlich gekämpft und sich relativ gut erholt. Doch die letzten Jahre waren von zunehmendem Alter und den damit verbundenen Herausforderungen gezeichnet. Trotz mehrerer Krankenhausaufenthalte behielt Franz stets seinen Optimismus und seine Leidenschaft für das Schachspiel bei.
Seine Verdienste und Erfolge
Franz Jittenmeiers Leistungen aufzuzählen, hieße, Eulen nach Athen zu tragen. Dennoch sollen einige seiner zahlreichen Erfolge hier hervorgehoben werden:
- Ehemaliger Herner Stadtmeister (1979), Bezirksmeister (1981) und Dähne-Pokalsieger.
- Siege gegen hochkarätige Gegner und jahrzehntelange Stütze der 1. Mannschaft.
- Als Mäzen führte er den SK Herne-Sodingen vorübergehend in die 2. Bundesliga, was ihn nach eigenem Bekunden eine mittlere bis große Eigentumswohnung kostete.
- Bekanntheit weit über die Grenzen Hernes hinaus.
- Sein kreatives Spiel sorgte für Aufsehen auch auf überregionaler Ebene.
Franz war nicht nur ein herausragender Spieler, sondern auch ein Visionär. Er gehört zu den Pionieren der deutschen Schach-Webseiten. Seine professionell gestaltete Plattform, der Schach-Ticker, wurde zu einer der führenden Schachseiten Deutschlands. Mit unermüdlicher Hingabe, Fleiß und Leidenschaft betreute er diese Seite und setzte sich damit bereits zu Lebzeiten ein Denkmal.
Für seine Verdienste erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter die Ehrung für die beste Schachseite Deutschlands. Der Schach-Ticker war sein Herzensprojekt, und es war ihm eine Freude, tausenden Usern eine Plattform für ihr Hobby zu bieten.
Er war technikaffin, immer auf dem Laufenden, zuletzt begeistert von KI und den Möglichkeiten, die diese Technologie für die Schachwelt und weit darüber hinaus eröffnete.
Ein Vorbild für den SV Zeppelin Herne
Der SV Zeppelin Herne verdankt Franz Jittenmeier viel. Er füllte unsere Webseite mit Leben und gab ihr ein professionelles Gesicht. Selbst einem noch lernenden „Webmaster“ stand er mit Rat und Tat zur Seite, immer uneigennützig und hilfsbereit. Diese Eigenschaften hoben ihn von den heutigen Influencern ab, deren Hauptfokus oft auf finanziellen Gewinn gerichtet ist. Für Franz zählten Fairness, Gemeinschaft und die Freude, anderen eine Freude zu machen.
Abschied und Dank
Franz Jittenmeier hat nicht nur durch seine Erfolge und Projekte, sondern vor allem durch seine Persönlichkeit einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sein Tod hinterlässt eine große Lücke, sowohl im Verein als auch in der Schachwelt. Doch sein Vermächtnis wird weiterleben – durch den Schach-Ticker, durch die vielen Menschen, die er inspiriert hat, und durch die Erinnerungen an seine großartigen Leistungen.
Die Zeppeliner verabschieden sich von einem großen Pionier, Freund und Vorbild.
Ruhe in Frieden, Franz.
Ich kannte Franz seit meinem Eintritt in die Herner Schachszene erst seit 1999, erlebte ihn dort noch bei einigen Turnieren in Aktion und als einen liebenswerten, gutherzigen Menschen.
Erste urkundliche Erwähnung erfuhr Franz 1975, als Teilnehmer der (nach dem Städtezusammenschluss von Herne und Wanne-Eickel) ersten gemeinsamen Herner Stadtmeisterschaft, bei der er in den Folgejahren ziemlich erfolgreich war (Meister 1979; Vizemeister 1982, 1983, 1986; Dritter 1978, 1980).
Franz unterstützte zum Schluss noch unseren Verein, im Hintergrund wirkend, durch die Pflege unserer Homepage. Bei einem letzten Telefonat mit ihm, vor einigen Wochen, ging es auch um ein technisches Gestaltungsthema.
Joachim hat alles, was Franz ausmachte, in seinem Nachruf treffend beschrieben. Ich werde ihn auch in lieber Erinnerung behalten.
Wegen seiner vielen Verdienste war Franz Ehrenmitglied in unserem Verein, Zeppelin Herne. Ich kannte ihn nicht lange, fand ihn aber immer sehr hilfsbereit und unterstützend. Seine Begeisterung für KI hat mich beeindruckt. Zweifellos hinterlässt er eine große Lücke.